„Tauben vergiften im Park“, der Opernboogie, „Wie schön wäre Wien ohne Wiener?“ — die bösen Lieder zu beschwingten Melodien haben viele im Ohr. Doch Georg Kreisler war ein Multitalent, Komponist, Textdichter und ein Schriftsteller mit melancholischen Momenten Sein hundertster Geburtstag bietet nun Kriszti Kiss und Bastian Kopp die Möglichkeit, die Vielschichtigkeit des Meisters ins Zentrum ihres Programms zu stellen. „Als wir noch dünner waren, standen wir uns näher“ - der Titel des Programms steht für Kreislers feinsinnigen Humor.
Der Österreicher war vor allem Chansonier, auch satirischer Autor, Kabarettist, Poet, Regisseur und vor allem ein hinreißender Entertainer. Neben den bekannten garstigen, spritzigen, schwarz-humorigen Chansons, werden an diesem Abend auch die zarteren lyrischen Texte und Lieder zur Geltung kommen.
Die sehr amüsante Autobiografie des Autors wird immer wieder lustvoll zitiert. Weniger bekannte satirische Prosatexte geben dem Programm eine besondere Note. Manche Lieder und Texte haben nichts von ihrer Aktualität und Frische verloren. Die gesellschaftskritischen Themen, die politischen Bezüge und die Höhen und Tiefen des Beziehungslebens bringen uns heute noch ein befreites Grinsen, nachdenkliches Schmunzeln und bisweilen ein Lachen, das dem Zuhörer im Halse stecken bleibt.
Kriszti Kiss und Bastian Kopp präsentieren den Ausnahmekünstler und unbequemen Zeitgenossen an diesem musikalisch-literarischen Abend von seiner bösen bekannten, aber auch von weniger bekannten Seiten.