In ihrem Krimi-Kabarett huldigt Kriszti Kiss der Kult-Autorin Agatha Christie.
Frau Morpel beobachtet einen Mord. Ein Mann wird erwürgt. Im Bummelzug. Später liegt die Leiche in einem Bierfass. Die Hobbydetektivin ermittelt in einem historischen Kriminalfall, der in der Dortmunder Brauerszene in den 1920er Jahren spielt.
Das ist eine der Geschichten, die Kriszti Kiss in ihrem Krimi-Kabarett "Verschwunden im Orient-Express" erzählt. Miss Marple, die berühmte Ermittlerin, hatte nämlich eine Vorgängerin in Westfalen. Eben Frau Morpel. In einer Mischung aus Fantasie und Recherche nähert sich Kriszti Kiss der britischen Schriftstellerin Agatha Christie. Dabei entdeckt sie manche Rätsel im wirklichen Leben der berühmten Autorin.
Im Dezember 1926 verschwand Agatha Christie elf Tage lang. Ihr Auto wurde gefunden, verlassen am Straßenrand; sie war einfach weg. Tausende suchten nach ihr, schließlich tauchte sie putzmunter in einem Hotel wieder auf. Was geschehen ist, hat die berühmte Krimiautorin nie erzählt.
Agatha Christie durchlebte damals eine problembeladene Zeit. Ihre Mutter war vor wenigen Monaten gestorben, und ihr Mann Archibald ging fremd. Kriszti Kiss erzählt vom Leben der Schriftstellerin und wechselt dabei oft die Rollen.
Wer Kriszti Kiss kennt, weiß, dass ihre Auftritte immer energiegeladen, explosiv und musikalisch ablaufen. Auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Agatha Christies Leidenschaften spielen eine große Rolle an diesem Abend. Sie wollte gern Opernsängerin werden, hatte aber eine zu leise Stimme. Sie arbeitete im Ersten Weltkrieg in einer Apotheke und lernte eine Menge über verschiedene Gifte. Opulentes Essen begeisterte sie schon seit ihrer Jugend. Und sie tanzte leidenschaftlich gerne Charleston.
"Verschwunden im Orient-Express" ist ein witziger und spannender Abend über eine der berühmtesten Krimiautorinnen des 20. Jahrhunderts. Ironisch, gefühlvoll, englisch. Also blutig mit knuspriger Kruste. Kriszti sucht Christie und findet eine Menge überraschender Geschichten, die sie mit schmissigen Songs garniert.
"Kriszti Kiss erntet beim Melange-Abend tosenden Beifall für ihre kabarettistische Spurensuche...Sie stellte einmal mehr ihr großes Talent unter Beweis, um den Zuschauern einen Zugang zu Agatha Christie zu ermöglichen. Dabei vermischte sie Fakten mit Erdachtem und erschuf so eine einzigartige Geschichte... Sie hauchte jeder Figur ihr eigenes Leben ein und glänzte mit ihrer schauspielerischen Begabung..."
Iserlohner Kreisanzeiger (IKZ), 26. Oktober 2016